Baumwolle
- Stark Schweiß-absorbierend, dadurch kühlend
- Atmungsaktiv, Schweiß kann verdampfen
- Langsamer trocknend, nach einigen Stunden aber normalerweise wieder trocken
- Gurt ist leicht elastisch (um ca 1-2 %)
- Niedriges Allergiepotential und Öko-Tex Standard 100 zertifiziert
Mohair und Alpaca
- Besonders leicht
- Die Wolle ist elastisch und robust
- Die Schnur ist Schweiß-absorbierend und schnell trocknend, wobei die einzelnen Haare wegen ihrer glatten Struktur und/oder einem Schutz durch Wollfett (Lanolin) wasserabweisend sind
- Stark Atmungsaktiv, Schweiß kann verdampfen, schnell trocknend
- schmutzabweisend
- Gurt ist leicht elastisch (um ca. 5%)
- Mohair glänzt, Alpaka ist matt
- Mohair und Alpaka sind sehr weich, Alpaka zusätzlich etwas glatter
- Mohair besitzt eine natürliche Imprägnierung durch Lanolin
- Alpaka-Schnur enthält sehr wenig Lanolin (Kleidung aus Alpaka-Wolle wird daher als hypoallergen bezeichnet)
- Mohair und Alpaka haben niedriges Allergiepotential und sind Öko-Tex Standard 100 zertifiziert
- Alpaka ist wärmer als Mohair, beide Fasern sind wärmer als Baumwolle aber sind auch atmungsaktiver, was einen Hitzestau verhindert
Wahl der richtigen Gurtlänge
- Viele Gurte sind zu kurz und stören Pferde in der Bewegung. Das Vorderbein des Pferdes braucht genug Platz um ausgreifen zu können und zwar nicht nur nach vorne, sondern im Schub auch nach hinten.
- Die Schnallen müssen deshalb hoch genug sitzen, um nicht am Ellbogen zu quetschen
- Empfohlen wird eine HANDBREITE Platz zwischen Sattelblatt und Sattelgurtschnallen für klassische Sättel und eine HANDLÄNGE für Western- und viele Endurancesättel
- Die Steigbügelriemen oder Fender sollten nicht an den Gurtschnallen hängen bleiben können (eher ein Problem bei Westernsätteln, wenn der Gurt zu lang ist oder das Pferd sehr rund)
- Der gut passende Gurt hindert das Pferd nicht an raumgreifenden Bewegungen. Die Dicke von ~0,5 cm erlaubt es, dass die Ellbogen über den Gurt schieben können.

warum kein Neoprengurt?
- diese drei Gurte wurden auf einer Heizmatte mit einer Wärmebildkamera fotografiert, die das Pferd simulieren soll.
- der Neoprengurt lässt die Wärme kaum durch und darunter heizt es sich innerhalb von 5 min um 5°C auf
- unter dem Baumwollgurt entwickelt sich kaum Wärme (+0,4°C), außerdem lässt er schnell die Wärme durch
- der Mohairgurt lässt sehr schnell die Wärme durch. Unter dem Gurt steigt die Temperatur nach 5 min um 2,2°C
Der Pferdeschweiß sowie Luftbewegungen (durch Bewegung des Pferdes) kühlen das Pferd zusätzlich ab. Das konnte ich hier nicht testen. Da Neopren aber nicht atmungsaktiv und zudem wasser- und winddicht ist, wird dieses Material sehr stark isolieren. Dies ist bestimmt sehr unangenehm fürs Pferd. Baumwolle und Mohair (wie auch Alpaka) transportieren durch ihre Atmungsaktivität Wärme und Schweiß zuverlässig vom Pferd weg und bieten diesem so viel mehr Tragekomfort, als dieses Taucheranzug-Material.
…über uns
Wir, das sind Fassreiterin und Fass auf vier Beinen. Gar nicht leicht dafür passendes Equipment zu bekommen. Nachdem der Herr aus seinem Maßsattel heraus gewachsen war und zudem von Sommer zu Winter doch recht unterschiedlich gebaut war, entschied ich mich für einen baumlosen Westernsattel. Dieser hatte aber eine 2 Strippen V-Gurtung…ich war aber immer gute Westerngurte gewöhnt gewesen, unter anderem auch einen Schnurengurt aus Alpakawolle, der wirklich hervorragend war. Auf einmal stand ich also vor der Notwendigkeit einen Kurzgurt zu nutzen.
Der Markt wird dabei dominiert von den Farben schwarz und braun und den Materialien Neopren und Polyester. Mit wenigen Gurten aus Leder oder mit Lammfell. Außerdem gab es da noch das Schnurengurtmodell aus Polypropylen, ein Überbleibsel aus früheren Zeiten aber aus einem unnachgiebigen, rauhen und somit hautunfreundlichen Material (aber güüünstig). Kein Gurt, außer ein Modell aus Leder und die Lammfellgurte wäre mir überhaupt ans Pferd gekommen. Aber auch diese waren nicht ganz meins. Da ich Lederhandwerk als Hobby hatte baute ich mir somit einfach selber einen Gurt. Dieser war eine Kombination aus Leder mit Memoryschaumpolster und Schnur. Das ging auch eine Weile gut aber der Gurt klemmte etwas am Ellbogen und das Leder war natürlich nicht atmungsaktiv.
Ich erinnerte mich an den Alpaka-Schnurengurt und baute mir einen aus Baumwolle. Erfreut stellte ich fest, dass der Gurt die Ellbogenbewegung nicht blockierte und das Pferd unterm Gurt kaum noch nass war. Zudem kam mir der Sattel beim Aufsteigen nicht mehr entgegen. Perfekt passend für meinen Fasslinger und in Wunschfarbe erfreut mich dieser Gurt jeden Tag. Deswegen habe ich mich dazu entschlossen, diese Gurte herzustellen, so dass in Zukunft wieder mehr Pferde und Reiter die Vorteile von Schnurengurten genießen können…